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Blockchain – Revolution oder nur ein vorübergehender Trend?

Joachim C. Pichen

Blockchain – Revolution oder nur ein vorübergehender Trend?

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Blockchain - Revolution oder nur ein vorübergehender Trend?

In diesem Artikel tauchen wir ein wenig in die technologischen Tiefen ab. Keine Bange, Sie gehen täglich mit hochkomplexer Technologie um – es sei denn Sie nutzen keinen PC, kein Internet, Smartphone oder fahren kein Auto.  Die Blockchain ist insbesondere in unserer Branche in aller Munde. Dieser Technologie werden revolutionäre, aber auch disruptive Eigenschaften zugeschrieben. Stehen wir am Beginn eines grundlegenden Wandels?

Nicht zu trennen ist die Blockchain von den sogenannten Kryptowährungen wie Bitcoin. Von ihnen gibt es mittlerweile über 500 Arten. Sie alle benutzen Blockchain-Technologie. Im November 2008 hat ein gewisser „Satoshi Nakamoto“ ein Whitepaper veröffentlich. Ob es sich dabei um ein Pseudonym, eine reale Person oder Gruppe handelt ist nicht bekannt. Dieses war die Grundlage dieser Technologie, die das Problem des Vertrauens in einen Datenbestand ohne eine zentrale Instanz lösen sollte. Instanzen sind zentrale Einrichtungen wie Banken, Behörden oder Grundbuchämter. Das Misstrauen, die Angreifbarkeit und das Potential zum Machtmissbrauch dieser Instanzen waren Treiber der Blockchain-Technologie – auch Disintermediation genannt. Das ist ein Konzept aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften, das den Wegfall einzelner Stufen in der Wertschöpfungskette beschreibt.

Was ist die Blockchain?

Im Grunde ist Blockchain ein gemeinsam genutztes Transaktionsbuch oder Register. Jeder kann es überprüfen und kein einzelner Teilnehmer oder eine dritte Instanz kann es kontrollieren. Aus dem Englischen übersetzt bedeutet es „Blockkette“, also eine Kette aus Transaktionsblöcken. Es können unterschiedlichste Transaktionen zwischen zwei Parteien sein. Die Verwaltung erfolgt durch die Rechner der Teilnehmer der Transaktionen sowie weiterer authentifizierter Parteien. Eine Transaktion muss von jedem der teilnehmenden Rechner bestätigt werden. Dies geschieht natürlich aus Sicherheitsgründen verschlüsselt. Ist das erfolgt, wird der Block in die Kette geschrieben. Die Architektur der Blockchain macht sie sehr robust gegenüber dem Ausfall von Netzwerkknoten. Dies lässt sich auch mit etwas technologischem Aufwand mit traditionellen Datenbanken sicherstellen und sollte nicht das entscheidende Argument seine Blockchain-Technologie einzusetzen.

Mehr Transparenz für mehr Sicherheit

Die Blockchain ist eine gläserne Datenbank in der alle Einzelheiten einer Transaktion festgehalten und von allen Mitgliedern des Netzwerks einsehbar sind. Jeder der gespeicherten Blöcke wurde vorab von allen verifiziert. Mit dieser Methode ermöglicht Blockchain eine so noch nie da gewesene Transparenz zwischen den Partnern. Informationen, die verifiziert sind und gleichzeitig von mehreren Rechnern verwaltet werden, sind so gut wie nicht zu manipulieren. Mit diesem Konsens und der kryptografischen Sicherung der Blöcke sind alle Informationen unveränderbar. In der Vergangenheit gemachte Einträge können weder geändert noch gelöscht werden. Fehler können nur durch neue Transaktionen mit einer prüffähigen Spur behoben werden.

Allerdings ist die hier gemeinte Transparent nicht damit zu begründen, dass jeder alle sensiblen Daten sehen kann. Die Bitcoin-Konten sind mit Schweizer Nummernkonten – vor dem Steuer-CD-Ausverkauf – vergleichbar. Es ist bekannt welcher Wert das Konto hat, der Besitzer ist jedoch nicht erkennbar.

Öffentlich und private Blockchains

Kryptowährungen wie der Bitcoin werden in öffentlichen Blockchains „verwaltet“. Für Unternehmen ist eine private Blockchain ganz spannend. In diesem Fall sind die Benutzer bekannt und in privaten Blockchains wie z.B. Hyperledger kann man die Rechte auf die Zugriffe steuern. Wenn mehrere Parteien regelmäßig verifizierte Daten austauschen müssen und diese womöglich noch voneinander abhängen wird die Blockchain interessant. Besonders in Kombination mit den sogenannten „Smart Contracts“.

Smart Contracts

Smart Contracts bilden Verträge auf Software-Basis ab. Es können verschiedene Vertragsbedingungen hinterlegt werden und während des Vertragsverlaufs werden definierte Aktionen z.B. eine Auszahlung automatisch nach dem „Wenn-Dann-Prizip“ ausgeführt. Natürlich nur dann, wenn die zugrundlegende Vertragsbedingung erfüllt wird. Eine triviale Form eines Smart Contracts ist der Getränkeautomat. Nachdem man eine Münze eingeworfen hat kommt automatisch das Getränk raus. Die dezentrale Speicherung der verifizierten Daten und Authentifikation der Teilnehmer durch die Blockchain-Technologie rückt dieses Konzept wieder ins Rampenlicht. Banken und Versicherer sind elektrisiert und Experten sehen Potential zu Milliardeneinsparungen. Die Vertragspartner stehen ständig digital über die Blockchain im Austausch miteinander. Ohne eine vermittelnde Instanz also ohne Menschen – das reduziert die Transaktionskosten extrem und vermeidet Fehler. Alle Beteiligten profitieren von dem beschleunigten Abwicklungstempo. 

Bedenken

Als das erste Auto oder die erste Eisenbahn entwickelt wurden, gab es wie bei jeder neuen Technologie große Besorgnisse. Damals wurden gesundheitlich schädliche Folgen, die bei Geschwindigkeiten von über 20 km/h entstehen, befürchtet. Heute sind es eher juristische Bedenken. Es besteht großer Nachholbedarf in den Bereichen Datenschutzrecht, Zivilrecht, AGB-Recht und DS-GVO. Doch Bedenken haben eine nutzenbringende Technologie noch nie verhindert.

Fazit

Haben Blockchains und Smart Contracts das Potential unsere Branche zu revolutionieren? Das Potential existiert ganz klar. Die Blockchain kann Partner und Unternehmen miteinander auf völlig neue Weise verbinden. Durch die unveränderbare Verankerung bestimmter Informationen und durch transparente Smart Contracts wird eine neue Art von Vertrauen geschaffen. Neben großen IT-Konzernen und InsurTech-Startups beschäftigen sich auch mittelständische Softwarehäuser der Branche mit dem Thema. Die Blockchain-Technologie bietet die Möglichkeit für neue Geschäftsmodelle und stimuliert grundlegende Innovationen in der Versicherungsbranche und darüber hinaus. Dank Blockchain können Prozesse beschleunigt, sowie Kosten und Risiken reduziert werden. Wir arbeiten derzeit mit Partnern und Hochschulen an verschiedenen Blockchain-Projekten. Die eingangs beschriebene Disintermediation beschreibt einen Bedeutungsverlust von Intermediären (Vermittlern zwischen verschiedenen Akteuren) in einem Wirtschaftssystem. Ich bin davon überzeugt, dass die Blockchain-Technologie Berater keinesfalls ersetzen kann. Sie wird Prozesse beschleunigen, transparenter gestalten und gerade im Vertrieb mehr Zeit rund um die Kernkompetenzen verschaffen. Falls Sie ein spannendes Szenario haben, das auf die Umsetzung mittels Blockchain-Technologie wartet – sprechen Sie uns unbedingt an.

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